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HUESKER Inc.
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NC 28273 Charlotte
USA
  • Alexiew, Dr.-Ing. D.

Geogitterbewehrte Dämme auf pfahlähnlichen Elementen: Grundlagen und Projekte

Abstract

Dämme auf weichem Untergrund, die durch vertikale pfahlähnliche Elemente und hochfeste horizontale geosynthetische Bewehrungen getragen werden, haben einige Vorteile gegenüber direkt (flach) gegründeten Dämmen: es ist keine Konsolidierungszeit erforderlich, die Dammsetzungen sind äußerst gering, man braucht keinen zusätzlichen Import oder Export von Dammboden zur vorläufigen Überlastung oder zur Setzungskompensation, unter Betrieb sind die Dämme praktisch setzungsfrei etc.

Während der letzten Jahre nimmt die Anwendung solcher Systeme weltweit rapide zu. Erste Berechnungsverfahren gibt es seit Ende der 80er Jahre. Sie haben inzwischen eine signifikante Entwicklung durchgemacht. Die wichtigeren davon werden kurz dargestellt mit Hinweisen auf deren Spezifikation, Grenzen, Vor- und Nachteilen. Es werden weiterhin einige ausgeführte Projekte aus den letzten 10 Jahren und aus verschiedenen Ländern beschrieben, die spezifische und innovative Lösungen beinhalten, um das heute Machbare, die Erfahrungen und den praktischen Stand der Technik darzustellen.

Conclusion

Dämme auf pfahlähnlichen Traggliedern mit geosynthetischer Bewehrung in der Dammaufstandsfläche haben das Reifestadium erreicht. Es sind inzwischen große Erfahrungen vorhanden, sowohl in den Berechnungsverfahren, als auch beim Bau und beim registrierten Verhalten der Systeme. Das breite Spektrum von geosynthetischen Bewehrungen und unterschiedlichen Rohstoffen (Polymeren), das heute vorhanden ist, eliminiert jegliche technische Begrenzungen bei der Systemgestaltung und erlaubt eine Bewehrungs- und Systemoptimierung. Alle Erfahrungen bis jetzt zeigen, dass es kostensparend ist, den Abstand der vertikalen pfahlähnlichen Tragglieder zu maximieren und diese größeren Abstände mit einer stärkeren Geogitterbewehrung zu kompensieren. Die heutigen deutschen Berechnungsverfahren, das ältere und das neuere, entsprechen im weltweiten Rahmen dem neuesten Stand der Technik. Ein spezifischer Punkt ist der Ansatz der entlastenden Bodengegenpressung vom weichen Untergrund nach oben zwischen den pfahlähnlichen Traggliedern, die zum Teil von der gesamten Dammsetzung, aber insbesondere vom Durchhang der Bewehrungen generiert wird. Man muss sich immer wieder der Frage stellen: wird diese Gegenpressung tatsächlich über 100 Jahre lang vorhanden sein. Die könnte z.B. verloren gehen durch eine spätere Grundwasserspiegelabsenkung in der Gegend. Dann bleibt das System nämlich freihängend zwischen den pfahlähnlichen Traggliedern und soll im Vorfeld so bemessen werden. Bei Zweifeln und Bedenken bezüglich der Tragfähigkeit oder der Gebrauchstauglichkeit des Bauwerks soll man lieber stärkere Bewehrungen aus geeigneten Polymeren wählen. Die Kosten dafür sind verglichen mit den Kosten für das gesamte Bauwerk und auch mit den Kosten für etwaige spätere Sanierungen gering. Misserfolge durch Unterschätzung der erforderlichen Bewehrungsfestigkeiten oder infolge Anwendung unvorsichtiger Ansätze sind international bekannt, zum Glück bis jetzt nicht in Deutschland, können aber aus Platzgründen hier weder dargestellt noch diskutiert werden.