Rekultivierung eines Urantailings
Project information
Schlammteichabdeckung IAA Freital
Freital, Sachsen, DE
WISMUT GmbH, Chemnitz
G.E.O.S Ingenieurgesellschaft mbH, Halsbrücke
Heitkamp Erd- und Straßenbau
September 15 bis Juni 19
Project details
Im Zeitraum von 1954 bis zum Ende der DDR im Jahr 1990 war das Bergbauunternehmen SDAG Wismut der weltweit drittgrößte Produzent von Uran. Nach Beendigung des Erzbergbaus und der sächsischen Uranproduktion verblieben etliche Stollen, Tagebaue, Halden und Absetzanlagen als Altlasten mit einer Gesamtfläche von ca. 37 km². Die radioaktiven Aufbereitungsrückstände wurden üblicherweise sogenannten Industriellen Absetzanlagen (IAA) zugeführt. Um die Ausbreitung radioaktiver Partikel von der ungesicherten Oberfläche des Teiches zu vermeiden wurde die Sanierung des Objektes beschlossen und von der Wismut GmbH beauftragt.
Das Sanierungskonzept für Teich 4 der IAA Freital sah eine undurchlässige Abdeckung vor. Ziel dieser Sanierung war es die Rückstände einzukapseln und die Strahlenbelastung der Umgebung zu reduzieren. Die Situation vor Ort war aufgrund der gering tragfähigen und sehr heterogenen Bodenverhältnisse sehr anspruchsvoll. Das letztlich umgesetzte Sanierungskonzept sah die Installation eines mehrlagigen Abdichtungssystems vor. Um die mineralischen Schichten auf weichem Untergrund einbauen zu können umfasste das System zusätzlich eine Trenn- und Filterlage aus Vliesstoff sowie zwei rechtwinklig zueinander angeordnete Bewehrungslagen aus Geogittern. Die anschließend installierten Vertikaldrains beschleunigen beschleunigen die Konsolidierung durch den Abbau von Porenwasserüberdruck, welcher infolge der Auflast der folgenden mineralischen Schichten auftritt. Die Geogitterbewehrung und die anschließend lagenweise im Vor-Kopf-Einbau installierte Drainageschicht erhöhen die Tragfähigkeit und die Lastverteilung und ermöglichen den Einbau der Abdichtungs-und Rekultivierungsschichten. Nach Herstellung der Schlammteichabdichtung wurde ein neues Regenrückhaltebecken erstellt, welches zukünftig dem Hochwasserschutz dient.
Da Schlammteiche aufgrund von verschiedenen, Prozessen der Erzaufbereitung entstehen, bedarf es zur Abdichtung und Einkapselung der Altlasten projektspezifischer Lösungen. Der Einsatz von Geokunststoffen hat sich aufgrund der hohen Anpassungsfähigkeit bei verschiedenen Projekten als sichere Lösung bewährt. Durch gleichzeitige Wirkung der Drainageschicht und der installierten Vertikaldrains wird die Konsolidation und somit die Bauzeit verkürzt. Die eingebauten Geokunststoffe ermöglichen die Überbauung mit scherfestem Schüttboden und den anschließenden Einbau sowie die Verdichtung der abdichtenden Tonschicht. Im konkreten Beispiel wird die Ausbreitung von belasteten Stäuben und Freisetzung radioaktiver Strahlung unterbunden und eine rekultivierte, stabile Fläche geschaffen.